Rodgau Monotones

Montag um 20 Uhr auf der Hafenspitze.

Eine der sympathischsten deutschen (oder besser: hessischen) Bands macht seit 1977 die Republik unsicher und ist immer noch weit davon entfernt, leise zu werden. Mit ihrem schrägen Humor und der Eigenschaft, sich selbst und die Welt nicht ganz so bierernst zu nehmen, halten sie die Fahne des Rock‘n‘Roll auch im dritten Jahrtausend nach Jesus Christus so hoch es nur geht. Ihre Texte handeln oft von Alltagsgeschichten, die zum Schmunzeln und Lachen zwingen. Die Rodgau Monotones sind die Rolling Stones der Hessen. Es gibt keinen Hessentag, auf dem das Septett aus dem Kreis Offenbach nicht spielt. Mit dem Album „Volle Lotte“ und „Die Hesse komme“ schafften sie es 1984 in die Charts. Später wurde es ruhiger. Seit 25 Jahren ist die Band nur noch ein gut bezahltes Hobby. „Im Fußball wären wir vierte Liga“, sagt Gitarrist Ali Neander.
Der 57-Jährige hat eine ungewöhnliche Erklärung dafür, dass es die Band nach
38 Jahren immer noch gibt: „Wir waren altmodisch von Tag eins an, sehen aus wie Getränkelieferanten. Und wir waren immer zu faul, uns aufzulösen.“ Anders gesagt: Die Rodgau Monotones konnten nie aus der Mode kommen, weil sie nie richtig angesagt waren.
Rodgau-MonotonesDie Musiker sind nicht nur ehrlich, sie haben es auch immer noch drauf. „Genial“, das erste Album nach sieben Jahren, das vergangenes Jahr erschien, ist Volle- Lotte-Partyrock ohne große Experimente, auch wenn sich mal eine Polka unter die 15 Songs verirrt. „Wenn’s abgeht, dann geht’s ab“, lautet ein proklamatischer Songtitel.
Höhepunkt ist das erste hessische Seemannslied „Hundert Fässer grüne Soße“. Geschrieben hat es Gründungsmitglied Henni Nachtsheim, der die Band 1990 verließ, um mit Badesalz Comedy zu machen. Das Stück bleibt sofort im Ohr, aber Neander sagt: „Ich habe ein bisschen Angst, dass wir das jetzt auch 35 Jahre spielen müssen.“
www.rodgau-monotones.de